Erbschaftssteuererklärung
Wer eine Erbschaft antritt, muss eine Erbschaftssteuererklärung abgeben. Die Erbschaftsteuererklärung Formulare unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland, weil die Erbschaftssteuer nicht vom Bund, sondern von den Ländern erhoben wird. In der Regel sendet das zuständige Finanzamt dem Erben den entsprechenden Vordruck zu und setzt eine Frist zur Rücksendung. Allerdings ist man als Erbe dazu verpflichtet, die Erbschaft beim Finanzamt zu melden. Tut man dies nicht, riskiert man im schlimmsten Fall ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung. Erbschaftssteuererklärung Muster und Näheres zu Fristen, um ein Erbe beim Finanzamt anzuzeigen, erfahren Sie entweder bei Ihrem Anwalt für Erbrecht oder in unserem gesonderten Artikel Erbschaft – was muss ich tun.
Erbschaftssteuer beim Berliner Testament?
Beim Berliner Testament setzen sich Ehegatten gegenseitig als Alleinerben und ihre Kinder als Schlusserben ein. Dadurch gehen die Kinder zunächst leer aus und erben erst, wenn auch das zweite Elternteil verstorben ist. Das Berliner Testament hat Vorteile und Nachteile. Nachteil ist, dass die Erbschaftssteuer für die Kinder dann häufig höher ausfällt, weil sie erst nach dem Tod beider Eltern eine dann oft größere Summe erben, aber trotzdem nur einen Erbschaftssteuer Freibetrag haben. Vorteil ist, dass der Ehepartner auch nach dem eigenen Tod weiterhin gut versorgt ist.
Häufige Fragen Erbschaftssteuer
Einige Fragen zur Erbschaftssteuer werden immer wieder gestellt. Deswegen haben wir im Folgenden alle immer wieder aufkommenden Fragen zum Thema für Sie zusammengetragen. Sollten noch Fragen offenbleiben, können Sie sich zu allen Themen rund ums Thema Erbrecht hier auf Erbrechtsinfo.com informieren. Im Bedarfsfall oder wenn Sie eine persönliche Beratung wünschen, finden Sie hier den passenden Anwalt für Erbrecht und können unkompliziert Kontakt aufnehmen.
Wer erhebt die Erbschaftssteuer?
Die Erbschaftssteuer wird nach dem Erbrecht in Deutschland vom Fiskus erhoben. Allerdings ist diese Steuer nicht Sache des Bundes, sondern der Länder. Die rechtliche Grundlage für die Steuer in Deutschland bildet das Erbschaftsteuer- und Schenkungssteuergesetz. In diesem werden alle Regelungen der Erbschaftssteuer und der ähnlich gelagerten Schenkungssteuer aufgeführt. Ob aber überhaupt eine Steuer erhoben wird, hängt davon ab, welcher Steuerklasse ein Erbe angehört und ob der Erbschaftssteuer Freibetrag voll ausgeschöpft worden ist.
Wer muss eine Erbschaftssteuererklärung machen?
Grundsätzlich muss jeder Erbe das zuständige Finanzamt von der Erbschaft informieren. Dies gilt unabhängig von der Höhe des Erbes und also auch unabhängig davon, ob überhaupt eine Erbschaftssteuer erhoben wird. Die Erbschaftssteuererklärung müssen Erben allerdings nicht unaufgefordert abgeben. Sie können warten, bis das zuständige Finanzamt sie dazu auffordert. Nicht informieren müssen Erben das Finanzamt, wenn der Nachlass nur aus Geld und Wertgegenständen besteht und ein Testament beim Nachlassgericht eröffnet wurde oder ein notarielles Testament oder ein Erbvertrag existiert. In diesen Fällen informieren das Nachlassgericht oder der Notar das Finanzamt. Gehört Grundbesitz oder andere Vermögen aus Betrieben oder dem Ausland zum Erbe, besteht zusätzlich seitens der Erben Meldungspflicht beim Finanzamt.
Was ist erbschaftssteuerpflichtig?
Rechtmäßig unterliegt der gesamte Nachlass der Pflicht zur Erbschaftssteuer. Ausgenommen ist hier der persönliche Nachlass, der aus Kleidung, Möbeln, sonstigem Hausrat und persönlichen Gegenständen wie Tagebüchern besteht. Was persönliche Gegenstände und Schmuck anbetrifft, gibt es allerdings hinsichtlich der Erbschaftssteuer einige Grauzonen, wie im Folgenden weiter ausgeführt wird.
Erbschaftssteuer für Schmuck, Kunst und Hausrat?
Sobald Schmuck und Kunst der Vermögenssicherung dienen, besteht auch bei solchen Gegenständen die Pflicht zur Erbschaftsteuer. Hier gibt meist das Kriterium des persönlichen Gebrauchs den Ausschlag: Wurde eine teure Uhr für den alltäglichen Gebrauch angeschafft, fällt sie unter Umständen nicht unter die Pflicht zur Erbschaftssteuer. Dies muss im Einzelnen von einem Gutachter entschieden werden. Viele Erben unterschlagen wertvolle Gegenstände, um die Erbschaftssteuer zu umgehen. Dies ist allerdings illegal und kann bei Entdeckung wegen Vorliegen einer Steuerhinterziehung zur Anzeige gebracht werden.
Welche Fristen gibt es für die Erbschaftssteuererklärung?
Für die Erbschaftssteuererklärung gibt es keine genaue Frist. Es besteht für Erben lediglich die Pflicht, die Erbschaft dem Finanzamt innerhalb von drei Monaten ab Kenntnis des Todes des Erblassers zu melden. Eine Erbschaftssteuererklärung muss erst abgegeben werden, wenn das Finanzamt die Erben dazu auffordert. Diese Aufforderung erhält dann meist eine Erbschaftssteuererklärung Frist, bis zu welchem Datum das Finanzamt die Erklärung wünscht. An diese Frist sollte sich dann auch jeder halten.
Wann ist Erbschaftssteuer verjährt?
Die Frist für die Verjährung der Erbschaftssteuer beträgt vier Jahre. Fordert das Finanzamt die Erbschaftssteuer nicht in diesem Zeitraum, können die Erben die Erbschaftssteuer behalten. Sie ist dann schlicht verjährt. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Frist immer erst am 1. Januar des auf die Erbschaft folgenden Jahres beginnt und sowohl der Erbe als auch das Finanzamt über das Erbe informiert sein müssen.